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Avatar von Silke Hahn

Nimmt mich sehr mit, dieser Beitrag. Letzten Sommer war ich drei Wochen lang am Dachstein oben in der Ramsau zum Wandern auf Solo-Tour. Die Erinnerung an die Heilbronner Gruppe ist dort lebendig. Es gibt ein Gedenkbuch aus Metall bei der Dachsteinkapelle, oberhalb der Brandalm/ unterhalb der Austriahütte. Darin sind alle Seelen verzeichnet, die der Berg rief. Manchmal Gruppen. An einige können die lokalen Hüttenwirte sich erinnern. An die Heilbronner erinnern sich die ältesten Almbauern. Da ich bis heuer in der Sektion Heilbronn beim DAV war, kam das Thema auf.

Und ich meine, es wird in der Zeitroas erwähnt, oder im Dachsteinmuseum? Vom Herbst bis zum Frühjahr können Schnee, Sturm und Lawinen jederzeit zu schwierigen Verhältnissen führen. 2024 gab's Anfang September Neuschnee und die Austriahütte war bis zur oberen Türkante eingeschneit von jetzt auf gleich. Danach gab es wochenlang Lawinen bis ins Tal. Im Sommer hat man eher mit Gewitter und labilen Drucklagen zu tun, mit Stein- oder Hitzschlag.

Es ist ein Wahnsinn, was Lehrer Seiler sich und den Kindern da zugemutet hat. Es wäre vermeidbar gewesen. Die Einheimischen hatten gewarnt. Klar gibt es auch Unglücksfälle, wenn das Wetter kippt. Selbst erfahrene Alpinretter sind schon in ein Schneeloch getreten und 300 Meter gestürzt oder eine Hüttenwirtin mit Auto vom schmalen Weg abgekommen. Die Einheimischen erzählen davon, jeder Eintrag hat ein Gesicht und Angehörige.

Mit einem Freund sind wir in Österreich auch mal in eine schwierige Lage geraten und mussten bei -12 Grad im Freien übernachten. ABER: Wir hatten entsprechende Ausrüstung dabei vom Alpenverein, Schaufeln, Isolierdecken, Schlafsäcke, you name it, hatten für den Ernstfall trainiert und konnten uns am nächsten Tag im Winterraum einer Hütte ein Feuer machen.

Auf den Fotos von 1954 sieht man, wie dünn sie bekleidet waren.

Dass die 10 Kinder da oben umkamen, das lässt einen nicht los.

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Avatar von Andreas Laux

Danke! Auch als Nicht-Heilbronner ist das eine unfassbare oder besser: eine anfassende Geschichte. Auch als Nicht-Heilbronner bin ich froh, dass es Dich alternatives Medium gibt.

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